Das Portal “Open Data in Kommunen” hilft Interessierten an Verwaltungsdaten ihrer Kommune zu gelangen. Außerdem versucht es kommunale Verwaltungen vom Nutzen von Open Data zu überzeugen. Als erstes Portal in Deutschland konzentriert es sich ausschließlich auf lokale Daten. Wir haben uns von dem Projekt überzeugen lassen.
Der Lokaljournalismus kann vom Datenjournalismus profitieren und kommunale Verwaltungen tun sich und ihren Bürgern einen Gefallen, wenn sie (nicht personenbezogene) Daten unter bestimmtene Kriterien öffentlich zugänglich machen (– diese These wollen wir mir diesem Blog belegen). Nicht nur an der Spitze des Staates und in Millionenstädten wie Berlin sollte Open Data praktiziert werden. Viel mehr jede Kommune sollte ihre Daten herausgeben.
Weil die freiwillige Veröffentlichung von Daten durch kommunale Verwaltungen leider noch in weiter Ferne liegt, wäre ein erster Schritt damit getan ohne große bürokratische Hürden Anträge bei kommunalen Verwaltungen stellen zu können – sowohl von Bürgern als auch von Journalisten. Doch wie müssen diese Antäge aussehen? Mit dieser und anderen Fragen beschäftigt sich das Portal „Open Data in Kommunen“ des Vereins „Digitale Gesellschaft“, deren Mitglieder unter anderem Markus Beckedahl und Lorenz Matzat sind.
Die Autoren des Portals erklären, dass Open Data in Kommunen viele Vorteile sowohl für die Bürger als auch für die Verwaltung selbst habe. Die als Bürokratiemonster gehasst und verlachten Verwaltungen würden durch Open Data endlich als Freund des Bürgers auftreten. Es entstünden neue Dienstleistungen durch die Herausgabe, Organisation und Archivierung der Daten und Open Data schaffe Transparenz und dadurch mehr Demokratie.
Das Portal beantwortet Fragen rund um den Nutzen, Folgen und Möglichkeiten von Open Data für die Bürger sowohl in einer Kommune, als auch deren Verwaltung; es listet Argumente für eine Öffnung der Verwaltungsdaten auf und möchte Interessierte durch Antragsvorlagen bei der Herausgabe von Daten unterstützen. Diese Kategorie „Antragsvolage“ ist allerdings noch nicht fertig gestellt. Die Autoren bitten sowohl Lokalpolitiker als auch Bürger und Journalisten, die bereits Anträge zur Herausgabe von Verwaltungsdaten verfasst haben, diese an das Portal weiterzugeben, um sie dort als Beispiele zur Verfügung stellen zu können.
Bürger identifizieren sich vor allem mit ihrer direkte Umgebung, mit den Probleme die sie unmittelbar betreffen. Open Data in der politischen Spitze, auf EU- oder Bundeseben, zu praktizieren ist deshalb schön und gut – besser und von größerem direktem Nutzen für den einzelnen Bürger sind aber eine transparente Kommunalverwaltung und öffentliche, lokale Daten.
Das Portal „Open Data in Kommunen“ erkennt diese Tatsache und hilft als erstes großes Portale dem Bürger vor Ort. Die “Open Knowledge Foundation” und ihr Portal „Frag den Staat“ betreibt diese Hilfestellung bisher nur auf Bundes- und Ländereben. „Open Data in Kommunen“ stößt nach unserer Meinung in die richtige Richtung. Daten müssen lokal genutzt werden!